Beiträge nach Sven Kepper
Am Samstag, den 12. Juli 2025, 9:00 Uhr, Treffpunkt Marktplatz wird es soweit sein: Wetter wird Teil des europaweit größten dezentralen Mahnmals zum Gedenken an die Vertreibung und Ermordung von Menschen jüdischen Glaubens in den Jahren zwischen 1933 und 1945 werden.
In dieser Zeit haben nach derzeitigem Stand der Recherche 84 Menschen jüdischen Glaubens in Wetter gelebt, was ca. 4% der damaligen Einwohnerschaft entsprochen hat. Das Projekt der Erinnerungsarbeit wird ausschließlich privat finanziert, ist aber getragen durch den Magistrat der Stadt Wetter und wurde durch umfangreiche Recherche- und Vorbereitungsarbeiten einer breiten Initiative, bestehend aus dem Geschichtsverein Wetter, dem Trägerverein der ehem. Synagoge, dem Ortsbeirat, der Wollenbergschule, der Evangelischen Kirchengemeinde sowie engagierten Einzelpersonen, vorbereitet.
Der Künstler Gunter Demnig, der das Projekt ins Leben gerufen hat, wird die Verlegung persönlich vornehmen.
Alle Interessierten sind herzlich eingeladen, der Verlegung sowie dem anschließenden Empfang in der ehem. Synagoge, An der Stadtmauer 29, beizuwohnen.
Unsere diesjährige Informationsfahrt wird uns nach Mainz führen. Mainz gehört zusammen mit Worms und Speyer den sogenannten SchUM-Stätten, die die ältesten Zentren jüdischen Lebens in Europa darstellen. Unser Weg wird uns auch in die Neue Synagoge führen, deren preisgekrönter Entwurf aus verschiedenen hebräischen Buchstaben ebenso ein architektonisches Highlight ist als auch beredtes Zeugnis für das Weiterbestehen des jüdischen Mainz.
Folgender Reiseverlauf ist vorgesehen:
Abfahrt 08:30 Uhr an der Stadthalle in Wetter (Zustieg 08:15 Uhr ab Betriebshof in Amönau möglich)
Ab 11:00 Uhr Führung in der Neuen Synagoge (ca. 1,5 Stunden)
Danach:
Zeit zur freien Verfügung, zum Beispiel für einen Mittagsimbiss.
Ab 14:00 Uhr Führung Chagall-Fenster im Dom St. Stephan (ca. 1 Stunde)
Ca 16:00 Uhr Heimreise nach Wetter.
Geschätzte Rückkunft gegen 18:00 Uhr.
Am Freitag, den 20. 06. 2025 um 19.00 Uhr wird die Ehem. Synagoge, An der Stadtmauer 29, wieder einmal ihren vollen Wohlklang entfalten könnten. Das Quartett „Trulleberg“ ist zu Gast und präsentiert sein ebenso breit gefächertes wie musikalisch mitreißendes Programm. Die vier Musiker/innen verbinden in einzigartiger Weise stilistische Gegensätze aus Rock und Pop, Liedermacher-, Musical, Folk- und Filmmusik bis hin zur neuen Deutschen Welle der 80er Jahre.
Harte Rock-Texte folgen auf nachdenklich stimmende Zeilen mit Chansoncharakter, zeitkritische Verse populärer Lieder von gestern bis heute reihen sich an Liebeslieder von außergewöhnlicher Tiefe.
Wo können Sie sonst schon an einem Abend James Brown und den Beatles, Herbert Grönemeyer und Rio Reiser und vielen anderen bekannten Interpreten, vertreten durch ihre bekanntesten Lieder, gemeinsam begegnen?
Die Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus (RIAS) dokumentiert antisemitische Vorfälle. Diese können sich gegen Personen oder auch Erinnerungsorte, Schulen, Gebetsräume und Friedhöfe richten, weil sie jüdisch sind, als solche wahrgenommen oder mit Jüdinnen und Juden in Verbindung gebracht wurden.
Seit dem genozidalen Angriff der Hamas 7. Oktober 2023 auf Israel ist - auch in Hessen - eine Welle antisemitischer Vorfälle über die jüdische Community hereingebrochen. Für das Jahr 2023 wurden bereits 528 antisemitische Vorfälle dokumentiert, wovon sich 338 Vorfälle zwischen dem 7. Oktober und dem Jahresende ereigneten.
Der neue Jahresbericht für das Jahr 2024 ist am 15. Mai erschienen und stellt die bisherigen von RIAS Hessen erfassten antisemitischen Vorfälle in den Schatten. Das gesellschaftliche Störgefühl bei antisemitischen Vorfällen scheint immer mehr verloren zu gehen und zugleich werden antisemitische Vorfälle verbal brutaler und körperliche Angriffe nehmen zu.
Die Mitarbeiter von RIAS Hessen, Leonie Nützl und Gabriel Hoppe, werden auf diese Entwicklungen eingehen und den neuen Jahresbericht 2024 vorstellen.
Die gezeigten Bildhauerarbeiten aus der Hand von Jens-Peter Gregersen sind Skulpturen, die überwiegend aus Sandstein geschlagen wurden und Bronzeplastiken, die mit dem Wachsausschmelzverfahren gegossen wurden.
Begrüßung Dr. Martina Kepper, Trägerverein Ehem. Synagoge Wetter
Einführung: Jacqueline Jakobi Millàn, Kunsthistorikerin, Frankfurt
Im Anschluss an die Vernissage ist die Ausstellung an den Wochenenden bis zum 25. Mai jeweils von 16:00 bis 18:00 Uhr geöffnet.